Befreiungsschlag gegen Göppingen

21.02.2013 14:59
27:26 gewinnt der VfL Gummersbach gegen Frisch Auf Göppingen. Der erste Sieg nach über fünf Monaten sorgt für große Erleichterung. Rückkehrer Kentin Mahé war mit acht Toren bester VfL-Werfer. „Es ist ein großartiges Gefühl endlich wieder dabei zu sein“, sagte Kentin Mahé kurz vor dem Spiel, als er sich zum ersten Mal nach seinem Knöchelbruch im November wieder mit dem Team aufwärmte. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner, was für ein Comeback der junge Franzose heute feiern würde. Auch Adrian Pfahl lief mit der Mannschaft in die Eugen-Haas Halle ein, aber mit der Gewissheit, dass es heute höchstens für Kurzeinsätze reichen würde. Ohne Neuzugang Raul Santos, der sich im Training einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zu zog, startete der VfL hochkonzentriert ins Spiel. Borko Ristovski fischte den ersten Siebenmeter von der Linie und im Gegenzug gelang Christoph Schindler die erste zwei Toreführung – 4:2. Gute Anfangsphase Vedran Zrnic hätte sogar zwei Minuten später per Siebenmeter noch auf 5:2 erhöhen können, doch auch er scheiterte. Zum Glück machte es Rückkehrer Kentin Mahé in der 12. Minute besser. Mit seinem Doppelschlag führte der VfL plötzlich schon mit 7:3. Gummersbach selbstbewusst wie seit Monaten nicht mehr legte nach. Borko Ristovski hielt erneut und Kentin Mahé zeigte sich auch vom Siebenmeterpunkt wieder topfit - das 9:3 nach knapp 15 Minuten. Der französische Nationalspieler wie zu seinen besten Zeiten. Nach 20 Minuten war er bereits sechs Mal erfolgreich und seine Mannschaft hielt in dieser Phase die sechs Toreführung. Einzig Pavel Horak hielt Frisch Auf im Spiel. Die VfL-Abwehr stand gut, bekam den Tschechen aber nicht in den Griff. Göppingen kommt zurück Kurz vor der Halbzeit musste der VfL dem Tempo der Anfangsphase Tribut zollen und die Gäste kamen Stück für Stück wieder heran. Der VfL jetzt wieder mit dem Bild der letzten Wochen, unkonzentriert mit vielen vermeidbaren Fehlern und schließlich ging man nur mit einer zwei Torführung in die Halbzeit. „Wie steckt die Mannschaft diesen mentalen Rückschlag weg?“ lautete die Frage kurz nach Wiederbeginn. Adrian Pfahl saß weiter neben der Bank, musste noch nicht eingreifen, obwohl sich der VfL im Angriff schwer tat. Göppingen deckte jetzt offensiver und die Hausherren mussten sich jedes Tor hart erarbeiten. Zum Glück besaß Göppingen an diesem Abend nicht die Form, um daraus Profit zu schlagen, im Gegenteil: Vorerst marschierte der VfL wieder. Christoph Schindler traf nach 38 Minuten zum 20:15 und auch in Unterzahl behielt Gummersbach 18 Minuten vor dem Ende die Nerven. Kapitän Vedran Zrnic traf per Siebenmeter zum wichtigen 22:18. Gummersbach hält dem Druck stand Ab der 46 Minuten stellte Frisch Auf seine Abwehr auf eine offensive 4-2 Variante um, doch der VfL konterte vorerst und erneut Vedran Zrnic hielt sein Team mit vier Toren in Front. 1948 Fans in der Eugen-Haas Halle fieberten gebannt mit ihrer Mannschaft, doch plötzlich war Göppingen wieder dran. Momir Rnic traf elf Minuten vor dem Ende zum 22:24. Die Mannschaft war gefordert, in Unterzahl dagegen zu halten und sie hielt dem Druck stand – wieder war der Kapitän erfolgreich. Dramatische Schlussminuten Die Halle kochte doch der VfL vergab reihenweise die Vorentscheidung. Egal ob Vedran Zrnic, Barna Putics oder Christoph Schindler der Ball wollte nicht mehr ins Göppinger Tor. Das Team verkrampfte im Angriff immer wieder, schien Angst vor der Erlösung zu haben und so wurde die Schlussphase nochmals spannend. Denn Göppingen kam fünf Minuten vor dem Ende wieder bis auf ein Tor heran. Gummersbach stand gut in der Abwehr, nur im Angriff konnten sie einfach nicht für die Entscheidung sorgen. So hatte Frisch Auf in den letzten 20 Sekunden noch einmal die Chance zum 27:27. Doch erneut war es Gummersbachs Nummer 1, der seine Finger im Spiel hatte. Nach dem Schlusspfiff brach sich ein Jubelsturm seinen Bann und die gesamte Halle feierte sichtlich erleichtert den ersten Sieg nach über fünf Monaten. Das Spiel in der Statistik Stimmen zum Spiel: Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, wir standen über 60 Minuten sehr gut in der Abwehr und haben auch im Angriff ein gutes Spiel gemacht. Natürlich ist es am Ende ein bisschen glücklich, dass wir nicht doch noch den Ausgleich kassiert haben. Aber dieses Glück haben wir uns hart erarbeitet und ich denke jetzt auch mal verdient. Christoph Schindler (VfL Gummersbach): Es ist uns heute ein großer Stein vom Herzen gefallen. Wir haben in der Rückrunde so hart gearbeitet und wurden in Essen nicht belohnt. Da kann man schon sagen, dass wir heute ganz schön unter Druck standen. Aber die Mannschaft ist damit super umgegangen. Motivation und Kampfkraft stimmte und dann hat uns das überragende Publikum zum Sieg gebrüllt. Ich bin total erleichtert. Frank Flatten (Geschäftsführer VfL Gummersbach): Es war ein ganz wichtiges Spiel für uns und durch einen tollen Teamgeist haben wir auch noch den Ausfall von Adrian Pfahl heute verkraftet. Als Broko dann den letzten Ball gehalten hat, war es ein sensationelles Gefühl und es fiel plötzlich eine große Last von unseren Schultern. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de/magazin/artikel.php?artikel=15302&type=&menuid=225&topmenu=823

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