MT bringt nur einen Punkt mit

06.04.2010 16:22
Mit einem 34:34-Remis (18:16) trennten sich GWD Minden und die MT Melsungen am 26. Spieltag der TOYOTA Handball-Bundesliga. Die 2.507 Zuschauer in der Mindener Kampa-Halle sahen eine schnelle, abwechslungsreiche Partie, in der es kurz vor Schluss beide Kontrahenten jeweils noch in der Hand hatten, das Spiel zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. Die Vorzeichen zu diesem Spiel hätten aus Sicht der MT Melsungen besser nicht sein können. Zum ersten Mal nach über sechs Wochen konnte Trainer Ryan?Zinglersen wieder aus dem Vollen schöpfen. Nach der Rückkehr der Rekonvaleszenten Franck Junillon, Nenad Vuckovic und Dalibor Anusic hatte der MT-Coach beim Thema Aufstellung gar die Qual der Wahl. Auf alle Fälle schien ihm die Stärkung der Abwehr am Herzen zu liegen. Denn er brachte von Beginn an Defensivspezialist Anusic im Mittelblock. In den Angriffen wurde der jeweils gegen Vladica Stojanovic ausgetauscht. Auf Seiten der Hausherren hingegen ein personell ganz anderes Bild. Nachdem mit Evars Klesniks, Damian Wleklak und Georg Auerswald drei Stammspieler bereits seit längerem fehlen, fielen vor dem Spiel mit Stephan Just, Moritz Schäpsmeier und Nikolas Katsigiannis drei weitere Eckpfeiler Mindens aus. Insofern spiegelten die ersten Zwischenstände von 0:1 (1. Min.), 1:3 (5.) und 3:5 (7.) die erwarteten Kräfteverhältnisse zwischen dem Tabellendreizehnten aus Nordhessen und dem Schlusslicht aus Ostwestfalen authentisch wider. Die von Mindens Trainer Ulf Schefvert aufgebotene 3:3-Abwehrvariante schien die MT-Angreifer jedenfalls nicht vor größere Probleme zu stellen. Auch nach einer guten Viertelstunde hatte das Zinglersen-Team beim 8:10 noch die Kontrolle über das Geschehen. Für die zehn Melsunger Treffer hatten nicht weniger als fünf verschiedene Spieler gesorgt. Demgegenüber mussten sich die Grünweißen bis dahin vor allem auf die Treffkünste von Linksaußen Aljoscha Schmidt (Strafwürfe) und Rückraumspieler René Madsen verlassen, die sechs der acht Tore erzielt hatten. Ein erstes Alarmsignal für die MT hätten dann die folgenden dreieinhalb Minuten sein müssen. Denn in dieser kurzen Zeitspanne gelang es den Gastgebern, das Ruder herum zu reissen. Zwei Treffer von Madsen, dazwischen ein Siebenmeter-Tor von Schmidt und schon stand es 11:10 (19.). Minden lag damit zum ersten Mal in Führung. Als dann Kreisläufer Anders Henriksson auch noch auf 12:10 stellte, nahm Ryan Zinglersen ein Team Timeout und brachte anschließend mit Franck Junillon einen neuen Spieler im linken Rückraum. Der Europameister hatte dann auch gleich mit seinem Tor zum 12:11 (21.) einen guten Einstand. Doch Minden verteidigte seinen knappen Vorsprung mit Zähnen, Klauen und Glück. Bis zum Pausenpfiff konnte Melsungen zwar noch drei Mal ausgleichen (13:13, 24.; 14:14, 25.; 16:16, 28), aber das Schefvert-Team hatte am Ende des ersten Durchgangs mit 18:16 die Nase vorn. Bis dahin hatte René Madsen der MT-Abwehr die meisten Rätsel aufgegeben. Der Däne hatte bereits sieben seiner insgesamt neun Treffer dieses Nachmittags erzielt. Nach der Halbzeitpause schien die MT fest gewillt, das Spiel wieder an sich zu reissen. Die ersten Aktionen im Angriff waren druckvoll und durchdacht aufgebaut, allein am Abschluss haperte es. Das Trefferglück indes war eher den Mindenern hold. Mit zwei schnellen Gegenstößen, jeweils erfolgreich abgeschlossen von Gylfi Gylfason und zwei Toren von Barna Putics und Christopher Kunisch, hatten sie sich bis zur 33. Minute gar auf 22:18 davon gestohlen. Das aber brachte die MT noch nicht aus der Fassung. Im Gegenteil: Unaufgeregt holte die Zinglersen-Crew Tor um Tor auf. Junillon, Vuckovic und zwei Mal Karipidis besorgten das 22:22 - dadurch war schon in der 37. Minute das Spiel wieder völlig offen. Das sollte sich auch in der folgenden Viertelstunde nicht ändern. Keine der beiden Mannschaften konnte sich mit mehr als einem Tor absetzen. Die noch in der Halbzeitpause von einem anwesenden Journalisten geäußerte Prophezeiung, den Mindenern werden in Ermangelung personeller Alternativen mit fortschreitender Spieldauer die Kräfte schwinden und dem Gegner würde deshalb eine durchschnittliche eigene Leistung zum Sieg gereichen, schien sich nicht zu bewahrheiten. Die Hausherren kämpften nämlich unverdrossen weiter. Mit Erfolg. Das Schlusslicht gab sich selbst in der 54. Minute noch nicht geschlagen, als Grigorios Sanikis mit einem fulminanten Geschoss direkt in den Torwinkel zum 31:32 seine MT wieder in die bessere Ausgangsposition brachte. So gelang es, Aljoscha Schmidt (per Siebenmeter) und Anders Henriksson (vom Kreis), das Blatt noch einmal zu wenden (33:32, 57.). Aus Melsunger Sicht war es an diesem Nachmittag gut, dass man sich auf Alexandros Vasilakis verlassen konnte. Immer wenn es eng wurde und spielerisch wenig klappte, sorgte der Grieche mit beherzten Einzelaktionen für wertvolle Tore. So auch mit seinem sechsten Treffer zum 34:34-Ausgleich, 79 Sekunden vor dem Abpfiff. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Halbrechte noch nicht wissen, dass er damit der MT einen Punkt gerettet hatte. Denn die beiden Angriffe, die noch folgen sollten, konnte keiner der beiden Kontrahenten zum möglichen Siegtreffer nutzen. Stimmen zum Spiel Ryan Zinglersen, MT-Trainer: Ich bin mit diesem Punkt sehr zufrieden. Denn es ist ein gewonnener Punkt. Wenn man nämlich die Schlussphase betrachtet, hätte es für uns auch viel schlimmer ausgehen können. Unser Hauptproblem heute war die schwache Abwehrleistung. Da haben wir nicht miteinenander agiert, sondern nur einzeln. Vielleicht waren unsere Spieler aber auch ein wenig von dem großen Einsatz des Gegners und dessen Kampfkraft überrascht. Minden muss man zu dieser Leistung gratulieren. Wir haben solche Situationen selbst schon gehabt. Wenn man dezimiert ist, rückt man meist enger zusammen und wächst dann über sich hinaus. Ulf Schefvert, GWD-Trainer: Mit dem Kampf unserer Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Wir könnten jetzt auch genauso gut mit leeren Händen dastehen und darum können wir über den Punkt froh sein. In unserem letzten Angriff haben wir beim Unentschieden leider den Ball verloren, vielleicht wäre uns ansonsten sogar ein Sieg gelungen. In der Offensive haben wir eine neue Idee vom Spiel entwickelt und die Spieler glauben daran, dass es funktioniert. Das war auch der Grund für das insgesamt erfolgreiche Angriffsspiel. Quelle: www.toyota-handball-bundesliga.de

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