Mehr als 11.000 Fans feiern 29:28-Qualisieg über Spanien

04.05.2015 9:41
Im Spitzenspiel EURO-Qualifikationsgruppe 7 hat sich die deutsche Nationalmannschaft sensationell mit 29:28 gegen Spanien durchgesetzt und führt nun die Tabelle als einzige verlustpunktfreie Mannschaft an. Dank eines herausragenden Kampfes, toller Moral und eines überragenden Fast-Debütanten Niclas Pieczkowski haben die deutschen Handballer einen riesigen Schritt in Richtung EURO 2016 in Polen gemacht. 11.189 Fans hatten die SAP Arena in Mannheim in ein Tollhaus verwandelt - und durften am Ende einen 29:28-Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Spanien, Weltmeister von 2013, feiern. Durch diesen Erfolg ist die DHB-Auswahl mit 6:0 Punkten aus drei Spielen alleiniger Tabellenführer in Qualifikationsgruppe 7 und steht kurz vor der Qualifikation für die EURO. „Wenn man die Gruppe sieht, ist dieser Erfolg Gold wert, aber wir sind noch nicht durch. Jetzt wollen wir auch ein gutes Spiel in Spanien abliefern“, sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson nach dem hart umkämpften, aber völlig verdienten Erfolg. „Das war ein Meilenstein auf dem Weg nach Polen“, ergänzte Kapitän Uwe Gensheimer, der bei seinem Heimspiel in Mannheim mit neun Treffern bester deutscher Torschütze war und auch wusste, wer seinen Anteil am Erfolg hatte: „Die Fans haben für eine Super-Stimmung gesorgt, vielen Dank für diese Unterstützung.“ Das Rückspiel gegen die Spanier bestreitet die deutsche Mannschaft am Sonntag (17 Uhr, Livestream im Internet auf www.dhb.de) in Leon. In den abschließenden Spielen der EURO-Qualifikation geht es im Juni in Vantaa gegen Finnland und in Kiel gegen Österreich. Österreich gewann am Abend in Finnland mit 26:23 (11:12). Die jeweils beiden bestplatzierten Mannschaften der sieben Qualifikationsgruppen sowie der insgesamt bestplatzierte Dritte qualifizieren sich für die EM, die im Januar 2015 in Polen ausgespielt wird. 11.189 Zuschauer in der fast ausverkauften SAP Arena sahen ein packendes und intensives Spiel, das in der ersten Hälfte auf beiden Seiten eher vom Angriff als von der Defensive bestimmt wurde. Die Spanier hatten den besseren Start (4:1), aber angetrieben vom anfangs bärenstarken Paul Drux kämpfte sich die DHB-Auswahl schnell wieder heran, ging beim 6:5 erstmals in Führung und baute den Vorsprung sogar auf 8:5 aus. Doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln. Immer wieder fand der Weltmeister von 2013 die Lücken in der deutschen Defensive, glich aus oder übernahm phasenweise wieder die Führung. Doch dank eines tollen Zwischenspurts lag die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson zur Pause mit 17:15 in Front. Im Unterschied zum 30:18-Testspielsieg am Sonntag gegen die Schweiz in Trier hatte der Isländer seinen Kader auf zwei Positionen verändert: Im Tor ersetzte Carsten Lichtlein Andreas Wolff, und rechtzeitig vor dem EURO-Qualifikationsspiel meldete sich Spielmacher Martin Strobel fit; er stand für den jungen Simon Ernst im Kader. Und Strobel setzte viele Akzente, zum Beispiel mit seinen Anspielen auf Drux oder Kreisläufer Patrick Wiencek. Bei den Spaniern fehlte indes Kreisläufer Julen Aguinagalde wegen einer Verletzung. „Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn noch einiges im Argen liegt“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning in der Pause, seine Analyse: „Im Angriff war das hervorragend, in der Defensive fehlte aber die nötige Aggressivität und die Zusammenarbeit von Abwehr und Torwart.“ Und Carsten Lichtlein, der schon nach 19 Minuten Silvio Heinevetter im deutschen Tor abgelöst hatte, hatte Hanning verstanden. Der letzte verbliebene Weltmeister von 2007 steigerte sich, gab der Abwehr die nötige Sicherheit. Und dann kam Spielmacher Niclas Pieczkowski aufs Feld In seinem ersten zweiten Länderspiel glänzte der Nettelstedter als Vorbereiter und Torschütze, traf fünf Mal. „Ich war schon nervös, aber am Ende habe ich mein Ding gemacht“, sagte der 25-Jährige, der am Sonntag beim 30:18 gegen die Schweiz sein Debüt im Nationaltrikot gefeiert hatte. Als die Spanier beim 27:27 (52.) dennoch den Ausgleich schafften, nahm Sigurdsson seine Auszeit. Die Partie stand auf des Messers Schneide, beide Mannschaften waren ungewohnt nervös im Angriff - aber die DHB-Auswahl schaffte es bis zur Schlussminute, eine spanische Führung zu verhindern. Patrick Wiencek traf 90 Sekunden vor dem Ende zum 29:28 - und mit dem Schlusspfiff scheiterte Kiels Spanier Joan Canellas mit einem direkten Freiwurf am deutschen Block. „Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft“, sagte Sigurdsson, der unisono mit Hanning einen Dank an die Bundesliga richtete: „Unsere Spieler waren deswegen so frisch, weil die Liga auf den Spieltag am vergangenen Sonntag zugunsten der Nationalmannschaft verzichtet hatte. Das hat sich heute ausgezahlt.“ Deutschland - Spanien 29:28 (17:15) Deutschland: Heinevetter, Lichtlein; Gensheimer (9/5), Musche, Drux (4), Lemke, Kneer, Strobel, Pieczkowski (5), Weinhold (5), Wiede, Groetzki (1), Rahmel, Wiencek (4), Pekeler (1), Schmidt Spanien: Sterbik, Perez de Vargas; Rocas (2), Maqueda (4), Fernandez, Tomas (2), Entrerrios (1), Andreu (2), Rodriguez, Canellas (2), Morros (1), Ruesga, Garcia, Rivera (10/4), Guardiola (2), Dujshebaev (2) Schiedsrichter: Gubica/Milosevic (Kroatien). - Zuschauer: 11.189. - Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Gensheimer, Wiencek, Pekeler - Guardiola/zwei, Rivera, Andreu). - Siebenmeter: 7/5:4/4 (Gensheimer scheitert an Perez de Vargas und Sterbik). - Spielfilm: 1:4 (5.), 4:4 (9.), 6:5 (12.), 8:5 (15.), 8:8 (19.), 8:9 (20.), 14:13 (26.), 15:13 (27.), 17:15 - 18:18 (36.), 22:20 (40.), 24:22 (46.), 27:27 (52.), 28:28 (57.), 29:28. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de/de/n/news/dkb-hbl/2015/nationalmannschaft/150430-quali-spanien/

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