Mit Leidenschaft zwei Punkte erkämpft

07.10.2024 10:31

Jung, wild, gut: Die Eulen Ludwigshafen gewinnen gegen Aufstiegskandidat ASV Hamm-Westfalen am Samstagabend vor 1365 Zuschauern 29:24 (15:10). Es ist ein Sieg der Leidenschaft! Die Eulen stellen eine Top-Abwehr mit dem überragenden Freddy Stüber, der mit sechs Treffern bei sieben Würfen auch zum besten Torschützen des Spiels wird. Neben dem Antreiber arbeitet der unfassbar engagierte Mihailo Ilic als zweite zentrale Stütze im Deckungsverbund vor Torhüter Mats Grupe. Er pariert 15 Würfe – was einer starken Quote von 41,67 Prozent entspricht. „Die Abwehr war überragend“, frohlockt Alexander Falk, der den Torreigen in der 3. Minute eröffnet. Die Eulen haben jetzt 8:4 Punkte auf dem Konto. „Es könnten auch 10:2 sein …“, relativiert der Rechtsaußen (2 von 3) vor den Herkulesaufgaben in Balingen und daheim gegen den Bergischen HC. Mit 100-Prozent-Quoten warten Kian Schwarzer (4 von 4) und Marc-Robin Eisel (3 von 3) auf.

 

Auf einmal wieder den Faden verloren

„Es ist ein absolut verdienter Sieg“, anerkennt ASV-Coach Michael Hegemann. Er moniert, dass seine Spieler „einige Bälle zu viel weggeschmissen haben“, hadert mit der Wurfquote, ohne die „sehr gute Torhüterleistung“ von Mats Grupe verkennen zu wollen. Linkshänder Tom Jansen fehlte, wurde auf halbrechts vom fünffachen Torschützen Andreas Bornemann allerdings gut vertreten. „Wir kommen super rein in die Partie, dann kommt die Auszeit und wir verlieren den Faden“, sieht sich Johannes Wohlrab an den Verlauf vor Wochenfrist beim Sieg in Großwallstadt erinnert. Gegen Hamm wird aus einem 8:4 binnen fünf Minuten ein 8:9. Mit einem Tempogegenstoß bringt Fabian Huesmann die Westfalen in der 19. Minute erstmals in Führung. Dem Foul an Simon Schwarz folgt Tim Schallers Konsequenz vom Siebenmeterstrich: 9:9. Schaller macht 4 von 5, verwandelt drei Siebenmeter, scheitert mit einem Siebener an Felix Hertlein. Auf der Gegenseite findet Mark Artmeier in Mats Grupe seinen Meister, Sebastian Trost, ein guter Passgeber, sorgt für das 10:9. Dann ein Knackpunkt in der Partie: Siebenmeter für Hamm, Huesmann wirft – Kopftreffer gegen Žiga Urbič. Rot für Linksaußen Huesmann. 23 Minuten sind gespielt.

Erfolgsfaktor Mex Raguse

Die Eulen schaffen nach dem 0:5-Lauf die Wende. Was auch an Mex Raguse (4 von 8) liegt, dem wohl einige ungewohnte technische Fehler unterlaufen, der aber mit seinen Toren und seinen Vorlagen zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor wird. Genial Raguses Pass auf Ilic, den der 22-Jährige vom Kreis zum 14:10 eine Minute vor der Pause nutzt. In sprichwörtlich letzter Sekunde vor dem Ertönen der Pausensirene setzt Nicolas Waldvogel, der engagierte Kämpfer, einen gepfefferten Schlagwurf in die Maschen: 15:10!

Starker Mats Grupe

„Wir haben über 60 Minuten eine sehr gute Abwehr gestellt“, lobt Eulen-Coach Joh Wohlrab nach dem letztlich klaren Heimsieg. Eine besondere Anekdote widmete der Trainer seinem überragenden Torhüter. Der hatte nach dem Mittwochspiel gegen Lemgo vergessen die verschwitzten Trikots in die Reinigung zu bringen, entsprechend der Mief in der Kabine, als die Mannschaft am Samstag einlief. Der Trainer hatte eine klare Ansage, wie Mats Grupe seinen Fehler wettzumachen habe. „Er hat sein Tor vernagelt“, lobte der strahlende Trainer. „Wir haben eine super Abwehr gestellt“, schwärmte der hoch gelobte Schlussmann, der dabei auch in seinem Bruder Mauni und Finn Leun (2 von 3) wirkungsvolle Vorarbeiter sah: „Ich freue mich über meine Leistung, am meisten aber über den Sieg. So sollten wir weitermachen.“ „Die Abwehr macht einen mega Job“, unterstrich der 21 Jahre junge Keeper, der eine starke Saison spielt und das auch mit seiner inzwischen gewonnenen Erfahrung zu erklären weiß.

Freddy gewinnt den Bruderkampf

„Wir wollen über das Kollektiv kommen. Im Kollektiv liegt unsere Stärke“, betont Joh Wohlrab, der nach dem Heimsieg keinen einzelnen Spieler herausheben mochte. Gefragt nach der Leistung und Entwicklung von Eigengewächs Ilic sagte Wohlrab dann doch: „Mihailo macht einen überragenden Job!“ Mann des Abends aber war irgendwie doch Freddy Stüber, der sich gar zu einem Treffer aus dem Rückraum hinreißen ließ, überraschende Sprinterqualität im Rückzug bewies, und auch den emotionalen Bruderkampf gegen den vier Jahre jüngeren Jonas, ebenfalls Kreisläufer, gewann. Freddy Stüber spielte sich in einen Rausch, er machte 6 von 7. So zogen die Eulen auf 19:12 (39.), 21:14 (42.), 24:16 (47.), 27:20 (52.) und 29:21 (57.) davon, ehe der Gast mit offener Manndeckung am Ende noch ein wenig Ergebniskosmetik betrieb. „Wir haben eine richtig gute Vorstellung geboten und die Belastung am Ende der englischen Woche toll auf viele Schultern verteilt“, schwärmte Freddy Stüber, der sich mit seinem „kleinen“ Bruder einen großen Kampf am Kreis geliefert hatte. „Das macht Riesenspaß. Es ist ein Privileg, dass wir es beide geschafft haben, hochklassig Handball zu spielen“, sagte Freddy Stüber, der ebenso zwei Zeitstrafen abzusitzen hatte wie Jonas, der drei Tore machte. „Mama hat gesagt, wir sollen nicht wieder zanken“, erzählte Freddy lachend, während Jonas schmunzelnd anfügte: „Das ist brüderliche Liebe …“

Dritte Halbzeit in der alten Heimat

Nach dem Spiel blieb Julius Meyer-Siebert, der im Sommer von den Eulen nach Hamm wechselte, in der alten Heimat. „Jule“ machte 4 von 7, auch er wurde „Opfer“ von Mats Grupes Glanztaten, und fand Trost in der Gesellschaft seiner alten Mannschaftskameraden. „Ich mach‘ noch was mit den Jungs“, freute sich der Halblinke auf die „dritte Halbzeit“.

15 Gäste von St. Martin

Die Eulen und Lotto Rheinland-Pfalz begrüßten am Samstag 15 Gäste des Caritas-Förderzentrums St. Martin aus Ludwigshafen im VIP-Raum. Menschen aus sozial engagierten Institutionen einzuladen ist Teil der Zusammenarbeit von Lotto und den Eulen. Im Caritas-Förderzentrum finden Obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen eine Anlaufstelle. „Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die Sozialberatung, die jeder Hilfesuchende auf Wunsch erhält. Ziel ist es, den Menschen wieder zu einem eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Leben zu verhelfen“, heißt eine Zielvorgabe des Förderzentrums.

Nadine Blauth neu im Vorstand

Fast alles beim alten: Bernd Heßler bleibt Vorsitzender des Fan-Clubs Rheintal-Eulen #17. Bei der Versammlung am 4. September wurde er in seinem Amt bestätigt. Aus dem bisherigen Vorstand ausgeschieden ist Angelika Bischof, die nicht mehr kandidierte. Die Aufgaben der Schriftführerin hat Nadine Blauth übernommen, die neu im Vorstand ist. Kassenwartin bleibt Sibille Gerlach, die Hallenorganisation obliegt weiterhin Simone Roth. Für Social Media verantwortlich bleibt Sabrina Roth. Mario Mayer zeichnet für die Organisation der Auswärtsfahrten verantwortlich.

Fan-Bus nach Balingen

Der Fan-Club Rheintal-Eulen #17 lässt am kommenden Samstag, 12. Oktober, einen Fan-Bus zum Spiel bei Bundesliga-Absteiger HBW Balingen-Weilstetten rollen. Abfahrt ist um 14.30 Uhr ab Parkplatz Günter-Braun-Halle, Eschenbachstraße 85, in Friesenheim. Das Spiel beginnt um 18 Uhr. Anmeldeschluss unter Fanclub@eulen-ludwigshafen.de ist am Dienstag, 8. Oktober.

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen

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