Müde Beine und flauer Magen

05.08.2011 13:02
Die Bundesliga-Handballer hatten am gestrigen Sonntag, einen Tag nach dem deutlichen 38:28-Testspielsieg über den Zweiligisten ThSV Eisenach, nicht nur mit müden Beinen zu kämpfen. Vor dem freundschaftlichen Vergleich mit dem Liga-Konkurrenten Rhein-Neckar-Löwen meldeten sich gleich vier Spieler bei Mannschaftsarzt Marco Kettrukat und klagten über Magen-Darm-Probleme. Letztlich durfte Spielmacher Timo Salzer den Weg nach Mannheim nicht mit antreten, während sich die „angeschlagenen“ Tobias Hahn, Steffen Fäth und Philipp Müller in den Dienst der Mannschaft stellten. Vor 1.400 Zuschauer in der ausverkauften MWS-Halle entwickelte sich von Beginn an ein munteres Testspiel, in dem Wetzlar durch Kevin Schmidt nach 3 Minuten mit 1:0 in Führung ging. Während die Gäste über lang vorgetragene Angriffe den Torerfolg suchte, kamen die Löwen über die „schnelle Mitte“ immer wieder zu leichten Treffern. „Unsere Rückwärtsbewegung und das Wechselverhalten war vor allem in der ersten Halbzeit alles andere gut. Da müssen wir besser werden! Schnell zurück laufen ist im Handball genau so wichtig, wie nach vorne“, so HSG-Trainer Gennadij Chalepo, dessen Mannschaft die Partie aber bis zur 22. Spielminute ausgeglichen gestaltete (8:8). Erst danach, als Kreisläufer Giorgos Chalkidis eine Zeitstrafe absitzen musste, nutzte das Starensemble der Rhein-Neckar-Löwen um Neuzugang Krzystof Lijewski die Gelegenheit, um auf 14:9 davon zu ziehen (28.). „In dieser Phase haben wir oftmals zu unkonzentriert beziehungsweise überhastet abgeschlossen und uns das Leben somit selbst schwer gemacht“, so Chalepo. Letztlich gingen die Grün-Weißen mit einem 11:15-Halbzeitrückstand in die Kabine. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie, die sich auch 60 HSG-Anhänger auf Einladung der Rhein-Neckar-Löwen anschauten, munter und kampfbetont. Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer war es, der von Karol Bielecki schön freigespielt wurde und seine Farben in der 36. Minute von Rechtsaußen 20:15 in Front warf. Doch Wetzlar, das am Ende in Daniel Valo und Lars Friedrich seine beiden besten Torschützen hatte, blieb dran. In der 41. Minute traf der agile Kari Kristjansson am Kreis zum 19:24, ehe die Löwen die Zügel anzogen und sich über einen Zwischenspurt auf 29:23 absetzten (49.). Die Partie schien entschieden, doch da hatten die Gastgeber die Rechnung ohne die Gäste gemacht. Angetrieben vom starken Mittelblock-Duo Chalkidis/Valo erkämpfte sich die HSG Wetzlar in der 6:0-Abwehr einen Ball nach dem anderen und verkürzten den Rückstand von Minute zu Minute. Ein Doppelschlag von Rechtsaußen Tobias Hahn (57.) brachte kurz vor Schluss den umjubelten 29:29-Ausgleichstreffer. „Es war beeindruckend zu sehen, wie sich die Mannschaft, trotz der Doppelbelastung am Wochenende, zum Ende der Partie noch einmal aufgebäumt hat“, so HSG-Geschäftsführer Björn Seipp. „Mit etwas Glück wäre am Ende sogar ein Remis drin gewesen, auch wenn das Ergebnis am Ende zweitrangig ist.“ Während Wetzlar im Angriff am Pfosten und Löwen-Neuzugang Tomas Svensson im Tor scheiterte, machen es die Gastgeber im Angriff besser. Nationalspieler Patrick Groetzki und Mittelmann Sarko Sezum machten mit ihren beiden Treffern zum 31:29 den Sack endgültig zu. „Das Wochenende hat uns weitere gute Eindrücke gebracht, wo wir uns noch verbessern müssen und außerdem gezeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind“, zog Gennadij Chalepo nach dem Schlusspfiff Bilanz. Für ihn und seine Mannen steht nun ab Dienstag die Teilnahme am BERO Linden-Cup auf dem Programm. „An diesem Turnier nimmt unser Verein bereits seit 20 Jahren teil, auch weil es direkt vor unserer Haustüre ausgetragen wird. Natürlich fahren wir dort hin, um erfolgreich zu sein – auch wenn das in diesem Jahr so schwer wird, wie wohl nie zuvor! Schließlich nehmen mit Gummersbach, Melsungen und Hüttenberg noch drei weitere Erstligisten teil.“ Rhein-Neckar Löwen: Fritz (1.-30.), Svensson (31.-60.) – Lijewski (3), Schmid (2), Bielecki (4) – Groetzki (6), Gensheimer (5/1) – Gunnarsson (4) / Roggisch (1), Šešum (1), Lund (2), Müller (3), Dippe (n.e.). HSG Wetzlar: Marinovic (1.-30.), Weber (31.-60.) – Valo (5), Harmandiæ (1), Fäth – Jungwirth (1), Schmidt (4/2) – Kristjánsson (4) / Rompf (1), Mráz (1), Müller (4), Chalkidis, Hahn (3), Friedrich (5). Strafminuten: Schmid (2), Müller (2), Šešum (2) / Valo (2), Chalkidis (4). Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Genadij Chalepo. Zuschauer: 1.400. - Zeitstrafen: 3/3. - Siebenmeter: 1/1 – 4/2. HSG dominiert Eisenach im Test (30.07.2011). Die Erstliga-Handballer der HSG Wetzlar haben auch ihr drittes Vorbereitungstestspiel gewonnen. In Treffurt (Thüringen) schlugen die Domstädter den Zweitligisten ThSV Eisenach klar mit 38:28 (17:14). Dabei konnten die Grün-Weißen vor allem im Angriff überzeugen - alle Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Nachdem sich die Anfangsphase ausgeglichen gestaltet hatte (5:4, 6. Minute), schaltete Wetzlar im Anschluss einen Gang nach oben. Immer wieder brachte Torhüter Nikolai Weber eine Hand an den Ball, so dass sich der Erstligist bis zur 15. Minute auf 11:7 absetzen konnte. Steffen Fäth hatte einen seiner insgesamt fünf Rückraum-Treffer erzielt. In der 24. Minute spielte Wetzlar einen weiteren Angriff konzentriert zu Ende und Spielmacher Adnan Harmandic verwandelte durch die Mitte zum 16:10. Dass Eisenach, das in Rechtsaußen Adrian Wöhler letztlich seinen besten Torschützen hatte (7 Treffer), bis zur Pause auf 14:17 verkürzen konnte, war einigen Nachlässigkeiten in der Wetzlarer Abwehr geschuldet. Auch nach der Pause ließ der Erstligist nicht locker. Immer wieder lief der Ball wie am "Schnürchen" und in der 45. Minute war es Linkshänder Lars Friedrich, der für Wetzlar per Siebenmeter zum 26:21 traf. Was danach folgte, war ein 11:4-Zwischenspurt der Männer von der Lahn. Kristjansson, Fäth und letztlich Christian Rompf schraubten das Ergebnis auf 37:25. Am Ende kam der Erstligist zu einem klaren und auch in der Höhe verdienten 38:28-Testspiel-Sieg über Eisenach, dass jedoch auch einige sehenswerte Treffer erzielen konnte. "Wir haben unsere bislang beste Angriffsleistung in der Vorbereitung geboten", zeigte sich Wetzlars Choach Gennadij Chalepo zurfrieden. "Alle Spieler haben ihre Spielanteile bekommen und zu Treffern genutzt. Was allerdings klar ist, ist, dass wir uns in der Abwehr weiter steigern müssen, um auch beim anstehenden Linden-Cup erfolgreich sein zu können." Die Mittelhessen hatten in Treffurt auf Rechtshänder Philipp Müller verzichten müssen, der mit einer Magenverstimmung zu Hause geblieben war. HSG Wetzlar: Weber (1.-30.), Marinovic (31.-60.); Schmidt 5, Rompf 1, Salzer 1, Valo 6, Jungwirth 2, Mraz 3, Chalkidis 1, Fäth 5, Hahn 2, Harmandic 2/1, Friedrich 7/4, Kristjansson 3. HSG gewinnt "idealen Test" (27.07.2011). Nach einer kräftezehrenden Trainingseinheit am Vormittag mussten die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar am Dienstagabend in ihrem zweiten Vorbereitungstestspiel beim Zweitligisten HSG Düsseldorf ran. Der freundschaftliche Vergleich fand unter ungewohnten Umständen, nämlich vor leeren Rängen im Burg-Wächter-Castello statt. Von Anpfiff weg merkte man den Gastgebern an, dass sie dem angereisten Erstligisten das Leben so schwer wie möglich machen wollten. Um Ex-Nationalspieler Michael Hegemann ging die junge Düsseldorfer Mannschaft in der Abwehr aggressiv und im Angriff couragiert zu Werke, was bei den Wetzlarer Gästen ordentlich Eindruck hinterließ. Zwar gingen die Grün-Weißen durch Linksaußen Christian Rompf mit 1:0 in Front, doch das sollte für lange Zeit die einzige Führung der Domstädter bleiben. Angeführt vom agilen Neuzugang Alexander Auerbach und Kreisläufer Maximilian Weiß erkämpfte sich Düsseldorf in der 10. Spielminute eine 5:3-Führung. Diese konnten die Gastgeber bis zur 17. Minute sogar auf 12:6 ausbauen, da Wetzlar in der Defensive alles andere als geordnet stand und vorne zahlreiche klare Chancen unkonzentriert ausließ. „Vor allem in der ersten Halbzeit war ich mit unserer Defensive alles andere als zufrieden“, resümierte Wetzlars Trainer Gennadij Chalepo nach Spielende. „Wir waren immer einen Schritt zu spät und zu wenig bissig.“ Resultat war ein 16:19-Rückstand seines Teams zur Halbzeit, die Chalepo nutzte, um Ordnung in „seine Reihen“ zu bringen. Dies zahlte sich in der zweiten Hälfte merklich aus. Die 6:0-Deckung des Erstligisten zeigte sich kampfeslustiger, stand kompakter und profitierte zudem von einigen Paraden des eingewechselten Torhüters Nikolai Weber. In der 42. Minute waren die Gäste bis auf einen Treffer ran, doch auch aufgrund der individuellen Klasse von Düsseldorfs Youngster Alexander Feld, dem fünf Treffer gelangen, dauerte es bis zur 52. Spielminute, ehe Junioren-Weltmeister Steffen Fäth der 25:25-Ausgleich für Wetzlar gelang. Als dann kurz später der wiedergenesene Linksaußen Kevin Schmidt zur 28:27-Führung für die Gäste traf, war die Partie gedreht und letztlich entschieden. „Das 30:28 war hart erkämpft und es gilt Düsseldorf ein Kompliment für eine starke Leistung auszusprechen“, so Gennadij Chalepo. „Nach dem harten Training am Vormittag war das Spiel der ideale Test für uns, aus dem wir einige Lehren ziehen können. Der Weg nach Düsseldorf hat sich absolut rentiert.“ Am Wochenende stehen für die HSG Wetzlar die nächsten Freundschaftsspiele auf dem Programm. Samstag heißt der Gegner ThSV Eisenach (Anwurf: 19 Uhr in Treffurt) und am Sonntag geht es zum Liga-Konkurrenten Rhein-Neckar-Löwen nach Mannheim. Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de

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