Nur halbe Belohnung für tolle Aufholjagd

30.03.2012 9:20
Bei den Bergischen Löwen stand erstmals Henrik Knudsen nach seiner langen Verletzungspause in der Startformation. Sein erster Torwurf landete gleich im Kasten der Göppinger zum 2:3-Anschlusstreffer nach fünf Minuten. Die Geschichte der ersten Hälfte ist relativ schnell erzählt - in den ersten 20 Minuten agierten beide Mannschaften in der Offensive sehr fehlerhaft, etliche Würfe auf beiden Seiten landeten teilweise weit neben dem gegnerischen Tor. Dementsprechend stand es nur 9:9-Unentschieden, wobei die Löwen gleich mehrfach beste Chancen und damit die durchaus mögliche Führung vergeben hatten. Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte prägte dann der Göppinger Torhüter Enid Tahirovic, der erst gegen Alex Oelze einen Siebenmeter parieren konnte (Oelze war bereits Minuten vorher per Siebenmeter am Pfosten gescheitert), danach vor allem gegen Kenneth Klev immer wieder Sieger blieb. Auf der Gegenseite zeigten sich die Göppinger deutlich treffsicherer, selbst in Unterzahl trafen sie nach Belieben. Die 11:14-Halbzeitführung der Gäste war auch in dieser Höhe verdient und machte die Aufgabe für den BHC nicht leichter. Die Pause schien den Hausherren gut getan zu haben. Mit neuem Mut und dank zweier schöner Paraden von Mario Huhnstock, der sich nun deutlich steigerte, kamen die Löwen zu zwei Kontern, die Jens Reinarz eiskalt zum 13:14-Anschluss verwandeln konnte. In den folgenden Minuten gelang der Mannschaft von HaDe Schmitz in der Offensive beinahe alles, was sechs Tore in den ersten acht Minuten belegten. Dumm nur, dass sich auch Göppingen ebenfalls treffsicher zeigte und trotz dem ersten Treffer von Kristian Nippes zum 17:18 in der 38. Minute die Führung behielt. Zwei Fehlwürfe von Knudsen und Klev sorgten dafür, dass Göppingen die Führung wieder bis auf 17:21 ausbauen konnte und erneut in Unterzahl erfolgreich war. Der überragende Jens Reinarz konterte zweimal zum 19:21-Anschluss - doch Göppingen schlug zum 20:23 zurück, ehe Böhm wieder auf 21:23 verkürzen konnte (46.). Es folgten wilde fünf Minuten ohne jegliche Treffer, bevor Knudsen auf Seiten der Bergischen Löwen, bedingt durch schwindende Kräfte in Überzahl gleich zweimal den Ball vertändelte und Göppingen zum Tempogegenstoß einlud. Doch beide Male war der nun bärenstarke Huhnstock nicht zu überwinden. Kurz darauf überstand der BHC eine Unterzahl nach Zeitstrafe gegen Prieto schadlos, ehe Rnic für Göppingen nach sechsminütiger Torflaute zum 21:24 treffen konnte. Der für Klev gekommene Fabian Böhm verkürzte mit seinem dritten Treffer zum 22:24, bevor es in die letzten sieben Minuten der Partie ging. Eine Zeitstrafe gegen den für Knudsen auf der Platte stehenden Kristoffer Kleven Moen bedeutete abermals Unterzahl für die Gastgeber, die kurz drauf Glück hatten, dass Lobedanks Wurf nur am Pfosten landete und Nippes den Konter zum 23:24 verwerten konnte. Huhnstocks tolle Parade gegen den völlig freien Oprea brachte den BHC erneut in Ballbesitz. In Unterzahl drohte Zeitspiel und gleich mehrere Abschlüsse der Löwen landeten im Abwehrblock der Gäste, ehe Runar Karason mit einem unglaublichen Wurf aus gut 15 Metern in den Winkel des Gehäuses von Tahirovic die Klingenhalle endgültig zum Tollhaus machte. Es kam noch besser - zwei weitere Ballgewinne in der Abwehr ermöglichten erst Hendrik Pekeler und nur Sekunden später Kristian Nippes zwei tolle Treffer per Tempogegenstoß zum 26:24. Tim Kneules Einzelaktion zum 26:25 zwei Minuten vor Schluss hielt Göppingen im Spiel. Pech im nächsten Angriff für die Löwen, dass Hendrik Pekeler hart bedrängt vom Kreis an Tahirovic scheiterte und der von den BHC-Spielern vehement geforderte Siebenmeter-Pfiff ausblieb. Felix Lobedank nutzte die kurze Verwirrung in der BHC-Abwehr und schaftte den 26:26-Ausgleich. Die Löwen glaubten weiter an ihre Siegchance, erst recht als Runar Karason frei zum Wurf ansetzte und unfair von einem Göppinger Verteidiger gestoppt wurde. Dieses mal kam der Siebenmeterpfiff. Jens Reinarz hatte vorher bereits zweimal vom Punkt verwandelt und blieb auch dieses mal Sieger gegen Tahirovic. Sollte das der Sieg für die Bergischen Löwen gewesen sein? 20 Sekunden verblieben auf der Uhr. Leider hatte Einer etwas dagegen - der überragende Göppinger Momir Rnic, der Sekunden vor Schluss mit einem humorlosen Wurf aus dem Rückraum durch die Beine des machtlosen Mario Huhnstock alle Siegeshoffnungen der BHC-Fans zunichte machte. Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de

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