Nur noch zwei Punkte vorm Abstiegsplatz!

18.12.2024 11:55

Die Talfahrt der Eulen geht weiter: Die 24:26 (12:11)-Niederlage bei Tusem Essen am Sonntagabend ist die vierte Schlappe in Folge. Fünf der letzten sechs Spiele hat die Mannschaft von Trainer Johannes Wohlrab verloren, dabei nach gutem Start in die Saison gerade mal einen Punkt geholt. Unterm Strich stehen nach 14 Spieltagen 13:17 Punkte – der Abstand zu Eintracht Hagen auf Platz 17, dem ersten Abstiegsplatz, beträgt nur noch zwei Zähler. Die Misere lässt sich am Torverhältnis von 402:405 gut ablesen und festmachen: Keine Mannschaft in der 2. Liga warf weniger Tore als die Eulen, keine Mannschaft kassierte weniger Gegentore als die Eulen. „Wir konnten den Ausfall von vier Leistungsträgern nicht kompensieren“, kommentierte Eulen-Coach Johannes Wohlrab die vermeidbare Niederlage in Essen vor 1577 Zuschauern in der Sporthalle Am Hallo. Fakt ist: Mex Raguse, bester Torvorbereiter und bester Torschütze der Mannschaft, kommt dieses Jahr nicht wieder zurück auf die Platte. Er wird (natürlich) schmerzlich vermisst. Kreisläufer Freddy Stüber und Mihailo Ilic, Stübers „kleiner“, begabter Bruder, fehlen in der Abwehr im Innenblock, Mats Grupe fehlt als wichtiges Teil im Torhüter-Puzzle. Dabei ist Žiga Urbič auch nach dem 24:26 von Essen kein Vorwurf zu machen ist: Er parierte elf Würfe, das sind gute 30,6 Prozent. Dennis Wipf (12) und Dominik Plaue (2) verbuchten auf der Gegenseite addiert 14 Paraden.

Eulen ohne Vier

Die Voraussetzungen vor der Partie sind eindeutig: Tusem ist mit sechs Siegen in sechs Spielen die beste Heimmannschaft der Liga. Die Eulen müssen weiter auf vier Asse verzichten: Mex Raguse, Freddy Stüber, Mats Grupe und Mihailo Ilic sind immer noch im Verletztenstand. Tusem wird der Favoritenrolle zunächst gerecht, führt nach fünf Minuten 2:0. Doch der Rückraum der Eulen findet Antworten: Mit ihren ersten drei Würfen treffen Marc-Robin Eisel und Sebastian Trost ins Ziel. Nach 22 Minuten sind die Gäste mit drei Toren vorne: 10:7. Auch „Mauni“ Grupe führt sich gut ein. Erst sein 9:6 (20.), dann ein Top-Zuspiel, das Simon Schwarz zum 11:8 nutzt (24.), schließlich Grupes blitzsauberes 12:9 (25.). Die ersten Fehlwürfe für Eisel und Trost brechen den Spielfluss, dann ein technischer Fehler Grupes. Nach dem 10:12 und 11:12 durch den starken Mittelmann Nils Homscheid wittert Tusem Morgenluft, obwohl Max Neuhaus, ehemals als Traktor gefeierter Publikumsliebling der Eulen, mit einer Fingerverletzung kurz nach seiner Einwechslung wieder raus muss. Die Chance, die Pausenführung auszubauen, gibt Max Haider aus der Hand: In der 29. Minute scheitert der Kapitän an Dominik Plaue, in der 30. Minute an der Torlatte. So ist die Halbzeitführung der Eulen hauchdünn: 12:11.

Schwächen - Schwächen - Schwächen

In der zweiten Halbzeit offenbarten die Eulen ihre Schwächen im Abschluss. Gleich nach dem Seitenwechsel scheiterte „Sebi“ Trost an Wipf, der folgende technische Fehler von Finn Leun – insgesamt verbuchten die Eulen elf technische Fehler – nahm dem Angriffsspiel Wind aus den Segeln. Halbrechts geht wenig. Wilhelms 12:12 ließ Trost die 13:12-Führung der Eulen folgen, nun aber kam Fynn-Lukas Hermeling, frei gesperrt oder gut eingesetzt von Homscheid, immer wieder mehr oder weniger ungestört zum Abschluss. So fiel das 13:13, weil das Vorwärtsverteidigen der Eulen auf einmal nicht mehr stattfand. In der 35. Minute dann die Doppelchance, erst scheiterte Trost (5 von 11) an Wipf, dann Haider (0 von 4). „Die Freien vom Kreis von unserem Kapitän Haider müssen rein, keine Frage“, moniert Joh Wohlrab. Tusem nutzt die Schwächen der Gäste und führt nach 40 Minuten 16:14. Im Gegensatz zum Trauerspiel am Dienstag gegen Coburg aber stimmt der Einsatz der Eulen allen Unzulänglichkeiten zum Trotz: Der gut aufgelegte Marc-Robin Eisel, kämpferisch ein Vorbild, dazu mit guter Quote (7 von 9), trägt zur Aufholjagd bei, Trost sorgt in der 42. Minute mit dem 17:16 für die letzte Führung der Eulen.

Der große Kampf

„Wir haben das 7:6 sehr schwach gespielt“, moniert Eulen-Trainer Johannes Wohlrab in der Pressekonferenz. So geriet seine Mannschaft ins Hintertreffen, kam nach dem 18:23-Rückstand sieben Minuten vor dem Ende aber nochmal heran. Die Kampfmaschine Eisel, unkaputtbar, ließ den Hoffnungsfunken mit dem 19:23 glimmen. Noch sechs Minuten. Wohlrab setzt auf offene Manndeckung – das fruchtet: 20:23 – Tim Schaller trifft per Siebenmeter fünf Minuten vor dem Ende. Dann Kian Schwarzer – 21:23. Quasi im Gegenzug lässt Felix Eißing das 24:21 für die Essener folgen, dann scheitert Schwarzer an Wipf. Die Eulen aber kämpfen: Eisel 22:24 – noch zwei Minuten. Die kalte Dusche: 25:22 durch Wipf ins leere Tor. Wenig später Theo Straub – 25:23. Simon Schwarz, der hoch motivierte Kreisläufer-Ersatz, bringt die Eulen nochmals heran: 24:25. Homscheid – 26:24 – die Entscheidung, Schwarzers Lattentreffer nur noch von statistischer Bedeutung (2 von 5).

Zu viel verballert

„Wir sind in der ersten Halbzeit super reingekommen und haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten eine kompakte Abwehr – so wie bis vor vier Wochen. Einziges Manko war die Chancenverwertung. Wir müssen mit drei, vier Toren in Führung in die Pause gehen“, analysierte Johannes Wohlrab. Dass das Vorwärtsverteidigen nach der Pause nicht mehr so konsequent betrieben wurde, kritisierte Wohlrab. „Das 7:6 haben wir sehr schwach gespielt“, monierte der Coach, der das engagierte Arbeiten in der offenen Manndeckung in der starken Schlussphase lobte. In der Pflicht sieht er beim Heimspiel gegen TSV Bayer Dormagen am Samstag (18 Uhr) vor allem die Führungsspieler, die in Essen daneben lagen. „Wir brauchen Punkte“, unterstrich der starke Marc-Robin Eisel. „Wir haben die Mentalität gezeigt, die uns auszeichnet. Wir schaffen es aber nicht, unsere Chancen zu nutzen, verballern zu viele freie Bälle“, sagte Eisel. „Mauni“ Grupe: „Die letzte Konsequenz im Angriff hat gefehlt. Wir hätten zur Halbzeit mit drei, vier Toren führen müssen.“

 

Quelle: PM Eulen Ludwigshafen

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