Ohne Punkte in Mannheim

23.03.2011 8:35
Mit 32:33 (16:16) mussten sich die Füchse bei den Rhein-Neckar Löwen geschlagen geben. Die Rückreise müssen sie damit zwar ohne Punkte antreten, zeigten aber eine deutliche Leistungssteigerung. Über 60 Minuten boten sie dem CL-Teilnehmer Paroli, lagen im ersten Durchgang kurzzeitig sogar mit vier Toren in Führung. In der Schlussphase bestand dann nochmals die Chance auf wenigstens einen Punkt, am Ende hatten aber die Hausherren das nötige Quentchen Glück. Erfolgreichste Torschützen waren Markus Richwien und Michal Kubisztal mit jeweils sieben Treffern. Zum direkten Duell um den dritten Tabellenplatz empfingen die Rhein-Neckar Löwen die Füchse Berlin. Nachdem die Löwen im bisherigen Saisonverlauf hinter den Berlinern standen, hatten sie nun ausgerechnet im direkten Vergleich die Chance den begehrten Champions League-Platz zu erobern. Nach einem wenig überzeugenden 27:24-Auswärtssieg am vergangenen Sonntag beim DHC Rheinland standen die Löwen vor eigenem Publikum ebenso unter Erfolgsdruck wie die Füchse nach der deutlichen 22:35-Heimniederlage gegen den HSV Hamburg. Beide Teams gingen von Beginn an engagiert zu Werke und vernachlässigten vor lauter Torewerfen die eigene Abwehr. Den ersten Treffer erzielte ausgerechnet Alexander Petersson, der Isländer wird im Sommer 2012 von Berlin nach Mannheim wechseln. Nach dem 2:2 durch Karol Bielecki in der zweiten Minute geriet das Spiel beider Teams dann allerdings ins Stocken, die Kontrahenten erinnerten sich an die notwendige Abwehrarbeit. Nach kurzer Führung der Hausherren nutzten die Füchse mit einem fehlerfreien Überzahlspiel die Chance zum Ausgleich, auch sie waren jetzt in der Abwehr stabiler. Nachdem die Gäste allerdings, wieder in Überzahl, in Führung gingen, agierten die Löwen überhastet und schlossen zu früh ab. Mit Silvio Heinevetter hatten die Füchse zudem zunächst den besseren Torhüter, erst im weiteren Spielverlauf konnte der eingewechselte Slawomir Szmal in seinem ersten Spiel nach seiner Meniskusoperation seinem Team einen Rückhalt bieten. Bis dahin hatte sich das Team von Dagur Sigurdsson allerdings schon auf 14:10 abgesetzt, sein isländischer Landsmann Gudmundur Gudmundsson sah sich in der 23. Minute zur Auszeit genötigt. Anschließend brachte vor allem Grzegorz Tkaczyk mit Einzelaktionen sein Team wieder heran, mit einem Dreher beim Strafwurf verkürzte wenig später Uwe Gensheimer auf 14:15. Auch bei seinem dritten Strafwurf war Gensheimer erfolgreich, zuvor hatte Berlins Mark Bult etwas zu beherzt zugepackt und sein Team unnötig in Unterzahl gebracht. Noch einmal hatte Michal Kubisztal die Chance die Führung der Berliner zu verteidigen, doch der Pole rannte sich in der Löwen-Abwehr fest. Nachdem Zarko Sesum beim letzten Angriff vor der Pause gestoppt wurde, konnte Gensheimer so mit dem vierten Strafwurf zum 16:16 für ein Unentschieden zum Seitenwechsel sorgen. Das Spiel blieb auch im zweiten Durchgang lange Zeit offen, gerade in den ersten zehn Minuten wechselte mehrfach die Führung. Nachdem beide Mannschaften durch Zeitstrafen in Unterzahl agieren mussten, versuchten die Rhein-Neckar Löwen mit einer offensiven Abwehr die Angriffsbemühungen der Gäste zu stören. Absetzen konnten sich die Hausherren dann allerdings erst durch weitere Einzelaktionen von Grzegorz Tkaczyk, der immer wieder die Gäste überraschte und neben Bjarte Myrhol bester Spieler der Löwen war. Beim 26:22 hatte Dagur Sigurdsson dann genug gesehen, in der 47. Minute zückte der Berliner Trainer die grüne Karte. Es blieb ausgeglichen, damit blieb aber auch der Rückstand für die Gäste bestehen. Während es die Löwen mehrfach verpassten den Sack vorzeitig zuzumachen, konnten die Gäste den Rückstand nicht mehr weiter verkürzen - auf beiden Seiten stieg die Fehlerzahl. In den Schlussminuten gerieten die Hausherren dann aber nochmals ernsthaft unter Druck. Beim 29:26 hatten die Löwen noch Glück, dass sich Michal Kubisztal nicht durchsetzen konnte und Gensheimer den Tempogegenstoß zum 30:26 verwandelte. In der 58. Minute parierte dann der zwischenzeitlich eingewechselte Petr Stochl aber einen freien Wurf von Gensheimer und seine Mannen hatten beim 28:30 die Chance auf ein Tor zu verkürzen. Kapitän Torsten Laen vertändelte jedoch den Ball auf dem Weg nach vorne und ermöglichte Patrick Groetzki den Gegenstoß zum 31:28. Noch war die Partie allerdings nicht entschieden, beide Mannschaften entschieden erneut einvernehmlich die Abwehrarbeit einzustellen. Im schnellen Tempo wurden in den verbleibenden beiden Minuten die Angriffe abgeschlossen. Die Löwen suchten die Entscheidung, die Füchse den Anschluss - da aber beide Teams keinen gegnerischen Angriff abwehren konnten blieb der Abstand bestehen. Vierzig Sekunden vor Schluss verkürzte Kubisztal beim Strafwurf dann aber auf 31:32. Die Gäste wollten nun die minimale Restchance nutzen und ließen Patrick Groetzki frei zum Wurf kommen. Eine mögliche Parade Stochls hätte den Berlinern noch eine letzte Chance auf den Ausgleich eröffnet. Doch der junge Löwe traf zum 33:31 und Peterssons vierter Treffer zum 32:33 war dann zehn Sekunden vor Schluss zum spät um in der Folge noch einen Punkt zu erzielen. Jubel gab es so bei den Löwen, die an den Füchsen vorbei auf den dritten Platz in der Tabelle ziehen konnten. Das Spiel in der Statistik. Iker Romero wird ein Fuchs Die Füchse Berlin können für die kommende Spielzeit einen weiteren Neuzugang vermelden. Der 30-jährige Iker Romero vom spanischen Spitzenclub FC Barcelona unterschrieb einen 3-Jahres-Vertrag beim Hauptstadt-Club. Nachdem der Weltmeister von 2005 in Spanien bei allen Topclubs aktiv war und dort alle Titel gewann, suchte er in der TOYOTA Handball-Bundesliga eine neue Herausforderung. Für die Füchse eine ganz besondere Auszeichnung, dass sich der spanische Superstar für Berlin entschied. Um den Jahreswechsel verbreiteten sich bereits erste Gerüchte, dass Iker Romero zum Saisonende den spanischen Spitzenclub FC Barcelona verlassen werde und sich für ein Engagement in der Bundesliga interessiere. Für die Füchse bestätigten sich diese Spekulationen, als sich Romeros Berater in Berlin meldete. "Am Anfang wollte ich das gar nicht so recht glauben", erinnert sich Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning an den Anruf, als ihm das Interesse Romeros mitgeteilt wurde. Bei einem ersten persönlichen Treffen am Rande der Weltmeisterschaft 2011 in Schweden, Romero wurde am Ende mit dem spanischen Nationalteam Dritter, bestätigte der Rückraumspieler sein Interesse an der TOYOTA Handball-Bundesliga und speziell den Füchsen. Es folgte im Februar ein Besuch in Berlin, der Medizincheck bei Mannschaftsarzt Dr. Jürgen Bentzin und ausführliche Gespräche mit Trainer Dagur Sigurdsson. Daraufhin entschied sich Iker Romero für den Wechsel nach Berlin, am heutigen Nachmittag wird der unterschriebene Wechsel im Rahmen einer Pressekonferenz auch in Barcelona bekannt gegeben. "Iker Romero war in Spanien bei allen großen Clubs, hat dort alles gewonnen und weiß, wie man Titel holt", schwärmt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning vom Neuzugang. "Wir haben zwar eine sensationelle Hinrunde gespielt, aber all zu oft sieht man auch, dass uns die einfachen Tore fehlen", erklärt Hanning, "hier passt er gut ins Konzept. Er ist ein Mann für die besonderen Momente." Das Interesse Romeros am Wechsel nach Berlin erkennt man auch an seinem Engagement, seit einiger Zeit nimmt er bereits sechs Stunden pro Woche Deutschunterricht. "Man hat in all seinen Bestrebungen gemerkt, dass er zu uns möchte", ist Hanning überglücklich, der betont, dass sich der Rückraumlinke auch ins Berliner Gehaltsgefüge einordnet. Für den Sportler selbst ist der Wechsel nach Berlin fast schon eine logische Konsequenz. "In Spanien war ich bei Valladolid, León, Ciudad Real und jetzt Barcelona. Ich hatte das Glück die Liga und die Pokale in Spanien mehrfach zu gewinnen, die Champions League und mit der Nationalmannschaft auch den Weltmeisterschaftstitel", berichtet Romero von seinen bisherigen Erfolgen, "da wollte ich unbedingt noch in die deutsche Liga, ich denke, sie ist die stärkste Liga." Der Spanier hat sich intensiv mit diesem Ziel auseinander gesetzt und sich für Berlin entschieden. "Ich habe mit dem Trainer gesprochen und mich über die Füchse informiert, das ist ein sehr gutes Projekt." An der TOYOTA Handball-Bundesliga reizt ihn vor allem die Herausforderung mit den Füchsen auf zahlreiche Topteams zu treffen - und selbst in solch einem zu spielen Warmlaufen fuer Europa (21.03.2011). Das nächste Spitzenspiel für die Füchse Berlin steht an. Nach der gestrigen Niederlage der Hauptstädter geht es bereits am Dienstag, 22.03.2011 Schlag auf Schlag weiter. Die Füchse sind zu Gast bei den Rhein-Neckar Löwen. In der SAP ARENA kommt es um 19.00 Uhr zum Duell des Drittplatzierten gegen den Viertplatzierten. Geleitet wird das Spiel von den beiden Unparteiischen Lars Geipel und Marcus Helbig. Sport 1 überträgt die Partie ab 19.00 Uhr live. „Ab Mittwoch beginnt für uns die heiße Phase der Rückrunde“, sagte Füchse Geschäftsführer Bob Hanning am Sonntag nach der Heimpleite gegen den HSV. Das Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen sieht der Manager der Berliner als ein Warmlaufen für die entscheidenden Partien um die Europapokalplätze. Das Duell ist tabellarisch gesehen dennoch ein echter Kracher. Doch bereits vor der Partie scheint der Favorit fest zu stehen. Die Mannheimer gehören mit Ihrem Kader zu den TOP Teams der Liga. In den letzten Jahren mischten die Badener regelmäßig oben mit und sind international erfahren. Die Füchse waren die Überraschungsmannschaft in der Hinrunde und stehen nach den gezeigten Leistungen zu Recht im oberen Drittel. Doch wie die letzten Spiele gezeigt haben, sind es nicht die Vergleiche gegen Kiel oder Hamburg, sondern die Begegnungen mit Gummersbach und Lemgo die entscheidend sind. „Natürlich werden wir die Auswärtspartie in Mannheim ernst nehmen, keine Frage aber es gilt nicht um jeden Preis den dritten Platz zu verteidigen. Die anstehenden Spiele und vor allem das Verfolgerduell mit Göppingen sind die wirklichen Prüfungen“, so Hanning. Im Hinspiel gab es ein 28:28 Unentschieden. Die Rhein-Neckar Löwen konnten am letzten Spieltag nicht ganz überzeugen. Bis 10 Minuten vor Schluss lag man gegen den bereits abgestiegenen DHC Rheinland mit nur einem Tor in Front. Am Ende gewannen die Löwen 24:27. In den zurückliegenden vier Jahren standen sich die Mannheimer und die Berliner sieben Mal in der Liga gegenüber, zwei Mal hieß der Sieger am Ende Füchse Berlin. In der SAP ARENA sind die Badener-Löwen in der laufenden Saison ungeschlagen. Vorzeichen für spannende 60 Minuten sind also reichlich vorhanden. Das nächste Spiel der Füchse findet am kommenden Dienstag, 29.03.2011 um 20:15 Uhr zu Hause gegen den VfL Gummersbach statt. Quelle: http://www.toyota-handball-bundesliga.de

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