Underdog gewinnt den Lokalfight

29.10.2012 11:30
Fast dreieinhalb Jahre liegt der letzte Sieg des HBW Balingen-Weilstetten gegen den Altmeister und zweimaligen EHF-Pokalsieger Frischauf Göppingen zurück. Nach dem damaligen 24:23-Erfolg rückten die Filstäler die Verhältnisse im Ländle bei jedem Spiel erneut zurecht und ließen dem Low-Budget-Club von der Alb keine Möglichkeit am Thron der Grün-Weißen zu rütteln. Dementsprechend waren auch die Rollen vor dem jüngsten Schwaben-Derby verteilt, aber die zurückliegenden Spiele beider Mannschaften nährten bei den „Gallier von der Alb“ die Hoffnung dem Favoriten ein Bein zu stellen. Akribisch hatte Balingens Trainer Dr. Rolf Brack die wenigen Trainingseinheiten genutzt, seine Mannschaft auf das emotionale Highlight der Saison vorzubereiten und nicht ganz ohne Stolz konnte er in der abschließenden Pressekonferenz feststellen: „Es war eine unglaublich Sehnsucht von uns und auch eine Gier nach Erfolg.“ Diese Gier nach Erfolg hatten sicherlich auch die Gäste aus Göppingen mit nach Balingen gebracht. Sie hatten die Absicht mit aggressivem und körperbetontem Spiel den Balingern in der eigenen Halle den Schneid abzukaufen, um der Partie ihren eigenen Stempel aufzudrücken zu können. Damit hatte der EHF-Pokalsieger in den vergangenen Jahren gegen den HBW immer wieder Erfolg, aber am Samstagabend spielten die beiden sehr gut leitenden Unparteiischen Robert Schulze und Tobias Tönnies nicht mit. Sie schickten bereits in den ersten zehn Minuten zwei Göppinger zum Abkühlen auf die Bank und zeigten damit den Akteuren auf der Platte ganz schnell wo ihre Grenzen sind. „Wir wollten mit viel Leidenschaft in der Abwehr spielen, aber nach den zwei schnellen Zeitstrafen war davon nicht mehr viel zu sehen“, war für Frischauf-Trainer Velimir Petkovic ein Grund dafür, dass seine Mannschaft die personelle Überlegenheit nicht ausspielen konnte. Der HBW nutzte zunächst die Verunsicherung der Gäste und konnte mit 5:3 in Führung gehen. Allerdings leisteten sich die Hausherren in der Folge zu viele technische Fehler und unpräzise Würfe auf das Göppinger Tor. Dadurch blieben die Filstäler im Spiel. Als sich HBW-Torhüter Matthias Puhle nach zwölf Minuten schwer verletzt hatte und vom Platz getragen werden musste, war die Verunsicherung bei den Hausherren unübersehbar und Göppingen konnte mit 5:7 vorlegen. Beim 8:11 durch den Göppinger Spielmacher Tim Kneule in der 24. Spielminute deutete vieles darauf hin, als ob der Favorit die Partie im Griff hätte. Der Underdog steckte jedoch nicht auf und ausgerechnet in Unterzahl gelang Florian Billek der Anschlusstreffer zum 11:12. Göppingens Trainer reagiert in Form einer Auszeit, die allerdings nichts ein brachte und Benjamin Herth erzielte per Strafwurf den 13:13-Halbzeitstand. Die zweiten dreißig Minuten gehörten eindeutig dem HBW. Die Hausherren hatten den Schock nach dem Ausfall von Puhle nicht zuletzt deshalb verdaut, weil sich Milos Putera im Balinger Gehäuse von Minute zu Minute steigerte und eine derart grandiose Leistung ablieferte, dass er von seinem Trainer nach Spielende eine Sonderlob bekam. Selbst eine doppelte Unterzahl konnte die „Gallier von der Alb“ beim Stande von 18:15 (41. Min.) nicht mehr aus dem Rhythmus bringen. Die Abwehr hatte ihre Abstimmung gefunden und im Angriff passten die Spielzüge bis zum erfolgreichen Abschluss. Die mannschaftliche Geschlossenheit domminierte endgültig über die nahezu brotlosen Einzelaktionen des Favoriten. Frischauf Göppingen fand in einer tosenden „Hölle Süd“ einfach nicht mehr statt. Bis auf fünf Tore beim Stand von 26:21 konnte sich der HBW absetzen. Nach einem Wechselfehler im Anschluss an eine Auszeit schien dieser Vorsprung aber nochmals in Gefahr zu geraten. Die Hoffnungen der Göppinger machte mit Spielmacher Felix König allerdings einer der jüngsten, die auf der Platte standen, zunichte. Einen Tag nach seinem 22. Geburtstag wirbelte er die international erfahrene Abwehr der Gäste nach Belieben durcheinander. Entweder um kurvte er die Göppinger Nationalspieler wie Slalomstangen und versenkte den Ball selber im Frischauf-Gehäuse oder aber er brachte mit seiner Spielsteuerung und seinen Pässen die Gäste-Abwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. Als König in der 58. Spielminute das 28:22 erzielte war der Drops gelutscht und der Rest war Jubel pur. Quelle: http://www.dkb-handball-bundesliga.de/

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