Neben dem Umstand, dass der Handballsportverein Hamburg am Dienstagabend mit einem 32:28-Sieg gegen den ASV Hamburg nach fünfjähriger Abstinenz die Rückkehr in die Erste Bundesliga perfekt machte, gab es noch weitere Gänsehautmomente. Die Hamburger verabschiedeten sich nämlich von drei Spielern, deren Verträge mit dem Ende der Saison auslaufen. Neben den beiden Linkshändern Jannik Hausmann und Pelle Fick wird auch Ersatztorwart Jan Peveling den Verein nach dieser Spielzeit wieder verlassen.

Hausmann scheidet nach rund einem halben Jahr, in dem er den Hamburgern wertvolle Entlastung brachte, als die Personaldecke im rechten Rückraum immer dünner wurde, wieder aus. Als sich Jan Forstbauer, der als einziger etatmäßiger Rückraumrechte im Kader stand, im Dezember einen Nasenbeinbruch zuzog und mehrere Spiele ausfiel, verpflichtete der HSVH Hausmann kurz vor dem Heimspiel gegen den TV Emsdetten vom Süd-Drittligisten TV Plochingen. Der Spielbetrieb in der Dritten Liga war zu diesem Zeitpunkt unterbrochen, so dass ein kurzfristiger Wechsel möglich wurde, Hausmann dem HSVH sofort helfen konnte und einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieb.

Hausmann war vor seinem Wechsel nach Plochingen für HBW Balingen-Weilstetten in der Ersten Liga aktiv und kam mit jeder Menge Bundesliga-Erfahrung nach Hamburg. In der laufenden Saison steuerte er 39 Tore zum Erfolg der Hanseaten bei und kam in 25 Spielen zum Einsatz. Mit Ablauf der Saison wird der 1,83 Meter große Linkshänder den HSVH wieder verlassen. „Wir sind Hausmann wahnsinnig dankbar, dass er so spontan und flexibel war und im Dezember so unkompliziert zu uns gewechselt ist und unsere Mannschaft gleich bereichert hat. Wir können uns für seinen Einsatz nur bedanken“, erklärte HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einer Mitteilung des Klubs.

Nach insgesamt vier Jahren im Dress des HSVH und zwei Spielzeiten im Team von Trainer Torsten Jansen wird auch Rechtsaußen Pelle Fick seine Zelte beim HSVH abbrechen. Fick rückte zur Saison 2019/2020 aus der eigenen Jugend in die Profi-Mannschaft auf und bildete dort zusammen mit Thies Bergemann das Duo auf der rechten Außenbahn. 2017 vom Buxtehuder SV gekommen, erkämpfte sich der 20-Jährige über starke Leistungen in der Hamburger A-Jugend einen Platz im Profi-Kader. In der aktuellen Saison hatte Bergemann jedoch die Nase auf der Rechtsaußen-Position zumeist vorne, so dass Fick nur wenig Einsatzzeit bekam. Trotzdem erzielte er sechs Tore.

Zur neuen Saison wird Fick das Trikot des niedersächsischen Oberligisten VfL Fredenbeck tragen, der aktuell noch um den Aufstieg in die Dritte Liga spielt. „Leider konnten Fick bei uns nicht die nötige Spielzeit kriegen, die er benötigt, um den nächsten Schritt zu machen“, so Frecke, der in der Mitteilung betonte: „Wir wünschen ihm alles Gute in Fredenbeck, wo er mehr Möglichkeiten bekommen wird, sein Können unter Beweis zu stellen.“

Auch der Vertrag von Peveling endet nach der Saison und wird nicht verlängert. Der 33-Jährige hütete bereits von 2017 bis 2018 das HSVH-Tor und erklärte sich in dieser Saison spontan bereit, die Mannschaft als Ersatzkeeper zu unterstützen, als auf dem Posten zwischen den Pfosten plötzlich Not am Mann war. Ursprünglich wurde Peveling als dritter Keeper verpflichtet, rückte mit der Verpflichtung von Jens Vortmann aber ins vierte Glied. „Peve“ hatte seine Handball-Karriere eigentlich schon beendet, um mehr Zeit für seine Familie und seinen Beruf zu haben, wurde dann in dieser Saison aber noch einmal vorübergehend reaktiviert.

Bei Peveling war von Beginn an klar, dass er nur bis zu diesem Sommer zur Verfügung steht. Auch wenn der Schlussmann nur beim Spiel bei der DJK Rimpar Wölfe tatsächlich bei einem Spiel im Kader und nicht einmal zwei Minuten auf der Platte stand, habe er „großen Anteil am Erfolg des Teams gehabt“, wie Frecke in der Mitteilung klarstellte: „Herzlichen Dank an Peve, dass er uns in dieser schwierigen Saison unterstützt hat. Es hat uns Sicherheit gegeben, zu wissen, dass wir noch einen richtig guten Keeper in der Hinterhand haben, falls unsere Torhüter ausfallen oder wieder in Quarantäne gemusst hätten.“

Dass Peveling, Hausmann und Fick den Verein verlassen, steht bereits fest, weshalb sie vor „großer“ Kulisse in der Barclaycard Arena, in der immerhin 2.700 Zuschauer weilen durften, verabschiedet wurden. Auch die Verträge von Jens Vortmann, der im Februar vom Zweitliga-Rivalen Wilhelmshavener HV verpflichtet worden war, und von „Eigengewächs“ Dominik Vogt laufen zum 30. Juni aus. „Bei Beiden steht in den kommenden Tagen eine Entscheidung über ihre Zukunft an, sie wurden deshalb noch nicht verabschiedet“, hieß es dazu abschließend in der Mitteilung.